© Daniela Lefarth

Unsere Kapellen

Älteste Kirche Medebachs

Die frühgotische Andreaskapelle ist die älteste noch erhaltene Kirche Medebachs.

Die Jahreszahl MCCCXLI = 1341 über dem Eingang weist wahrscheinlich auf eine Erneuerung hin, da die Ersterwähnung bereits aus dem Jahr 1283 datiert ist. In diesem Jahr wurde die Kapelle von Thimar Opolt von Waldeck der Pfarrkirche zu Medebach übertragen.

Renovierung der Kapelle

Die alte Kapelle wurde dann 1341 von Propst Konrad Bornemann erneuert und ein Jahr später durch den Weihbischof Johannes von Köln konsekriert und dem hl. Andreas geweiht.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kapelle jedoch so wenig genutzt, dass sie mehr und mehr verfiel. Erst Dechant Leisten rettete sie durch eine grundlegende Renovierung 1841/42 vor dem totalen Zerfall. Ab 1843 wurde dann jeden Mittwoch hier die heilige Messe gelesen.

Nach Stadtbrand als Pfarrkirche genutzt

Nach dem großen Stadtbrand von 1844, bei dem auch die Pfarrkirche ein Raub der Flammen wurde, diente die Kapelle bis 1858 der katholischen Gemeinde als Hauptkirche, da sie nach mündlicher Überlieferung durch ein Wunder vom Feuer verschont geblieben war.

Man hatte nämlich während der Brandkatastrophe eine Reliquie der hl Agatha, der Schutzpatronin gegen Feuersgefahr, vor der Kapelle auf der Straße aufgestellt, und die Flammen sollen dann auch tatsächlich vor dieser Reliquie haltgemacht haben.

Nutzung zu besonderen Anlässen

Seit 1958 wird die Andreaskapelle nur noch selten genutzt, so z. B. am Tage des hl. Andreas, des hl. Sebastian oder bei besonderen Anlässen.

Beschreibung der Kapelle

Den Innenraum der 17m langen und 8m breiten Kapelle bildet ein einschiffiger dreijochiger Raum mit spitzbogigem Gewölbe.

Die 1843 freigelegte Wandmalerei an der Nordseite stellt den heiligen Andreas dar. Auch Pfeiler und Gewölbe weisen alte Bemalung auf, im unteren Bereich Apostelkreuze und im oberen Rankwerk.

Inneneinrichtung

Die Inneneinrichtung der Kapelle ist ansonsten sehr schlicht gehalten und enthält nur fünf Figuren. Dem Eingang gegenüber steht eine Pieta von 1709, an der Südseite der hl. Petrus, an der Nordseite die Hälfte einer Doppelmadonna mit Kind, deren andere Hälfte sich in der Kirche zu Berge befindet. Rechts und links des Altars stehen die hl. Agatha und die hl. Ottilie.

Ausstattung

Der Altar und die übrige Ausstattung sind barock. Das Altargemälde von 1702 zeigt eine Kreuzigungsgruppe im rundbogigen Rahmen zwischen zwei gedrehten Säulen. Darunter befindet sich eine Madonna mit Kind, sowie rechts und links zwei gekrönte Frauenbüsten mit Reliquiar, die die hl. Agatha und die hl. Helena darstellen sollen. Über dem Altarbild ist der segnende Christus und rechts und links  davon die Apostel Petrus und Johannes.

Beschreibung der Kapelle

Im Jahre 1720 erbauten die Mönche des Klosters Glindfeld auf der Bergkuppe des Kahlens, einer kleinen Erhebung 2km westlich Medebachs, die erste Kapelle. Es war ein kleines Barockkirchlein mit  einem Marmoraltar. Durch einen Blitzschlag wurde die Kapelle im Jahr 1910 in Brand gesetzt und nur der kostbare Altar konnte gerettet werden. Jedoch schon ein Jahr später wurde an derselben Stelle ein kleines gotisches Kreuzkirchlein von 16m Länge und 8m Breite errichtet und 1912 eingeweiht.

Nutzung der Kapelle

Heute ist die Kapelle zweimal im Jahr das Ziel von Prozessionen, die am Karfreitag und am Fest Mariä Heimsuchung von Medebach und Umgebung aus auf die Bergkuppe ziehen und dabei den Kreuzweg beten, der sowohl auf der West- als auch auf der Ostseite des „heiligen Berges“ angelegt ist.

Ansonsten wird in der kleinen Kapelle, die zu den Wallfahrtsorten im Erzbistum gehört, jedes Jahr am 1. Mai ein Gottesdienst zu Ehren der Mutter Gottes und des hl. Joseph gefeiert.

Vereinzelt wird das kleine Gotteshaus auch bei Hochzeitsmessen genutzt.

Grabkapelle

In der Nähe der Kahlenkapelle finden wir eine kleine Grabkapelle, die 14. Station des Kreuzwegs. In dem 4m breiten und 5,5m langen Raum, der 1767 erbaut wurde, befindet sich auf einem Sarkophag liegend eine lebensgroße Christusfigur, ihr zur Seite stehend Maria Magdalena und Salome mit Salbgefäßen. Rechts und links des Eingangs stehen zwei lebensgroße Grabwächter.

Entstehung der Kapelle

Nachdem das Kloster in Glindfeld aufgelöst worden war, war den umliegenden Bewohnern auch ihr religiöser Mittelpunkt genommen und man musste sich fortan in Richtung Medebach orientieren. 80 Jahre ertrug man diesen Zustand, doch dann war der Wunsch nach einer eigenen Kirche so groß, dass man 1884 mit dem Bau der kleinen St. Laurentius-Kapelle begann. Treibende Kraft hierbei war Pastor Friedrich Trippe, der in Glindfeld geboren und zu der Zeit in Erfurt tätig war. Dieser hat dann auch am 16. November 1884 die kirchliche Weihe vorgenommen.

1905 erhielt die Kapelle einen Kreuzweg, der am 12. Juni jenes Jahres eingeweiht wurde.

Auffällig an der kleinen zweijochigen Kapelle sind die sehr schönen farblichen Kirchenfenster im Chorraum, die den hl. Josef, die Gottesmutter und den hl. Laurentius darstellen.

Kapellenverein

Da die Kapelle auf Privatgrund steht und nicht Eigentum der katholischen Kirche ist, wurde 1996 ein eigener Kapellenverein gegründet, um sicher zu stellen, dass auch in Zukunft der Gotteshaus-Charakter der Kapelle erhalten bleibt.

Regelmäßige Gottesdienste

Seit zehn Jahren wird von April bis Oktober regelmäßig einmal im Monat sowie am Patronatsfest des hl. Laurentius und an Mariä Himmelfahrt eine Abendmesse gefeiert.

Für Besucher ist die Kapelle täglich geöffnet.

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