Die Gemeinde Liesen gehörte damals als Filialgemeinde zur Pfarrei Züschen. Die Gläubigen gingen zum sonntäglichen Gottesdienst in die Pfarrkirche zu Züschen, auch häufig in die Kirche zu Hallenberg und Hesborn. Bei der Neugründung von Liesen um 1575 wurde eine Kapelle in zentraler Ortslage gebaut und dem heiligen Thomas geweiht. Die Bewohner Liesens mussten jedoch jeden Sonn- und Feiertag zur heiligen Messe nach Züschen . Sie benötigten für den Hinweg allein eine gute Stunde. Darum hatte man damals den Wunsch, einen eigenen Geistlichen zu haben. Durch das Aufbringen von 60 Talern wurde Liesen 1714 eine Schulvikarie. 1746 wurde die alte Kapelle zu klein und abgebrochen. Die neue Kapelle wurde noch im gleichen Jahr errichtet und auch dem heiligen Thomas geweiht.
Im Jahre 1920 löste sich Liesen von der Pfarrgemeinde Züschen und war seit dem eine Pfarrvikarie mit eigenen Rechten und eigener Verwaltung. Mit dem langsamen Wandel des Dorfes Liesen zu einem anerkannten Fremdenverkehrsort wurde die Kirche mit 150 Plätzen zu klein. In den 50er Jahren hatte Liesen ca. 650 Einwohner und phasenweise ebenso viele Gäste. Daher entschied man sich nach langer Planung für eine größere Kirche.
Zurzeit leben in der Gemeinde Liesen ca. 650 Einwohner, davon sind ca. 470 Katholiken.